Die Tinnitus-Retraining-Therapie (TRT) ist ein wissenschaftlich begründeter Ansatz zur Behandlung von chronischem Tinnitus. Die Grundlage ist das sogenannte “Neurophysiologische Modell nach Prof. Jastreboff (USA)”. Diese Methode hat ergeben, dass man den Tinnitus aus dem Bewußtsein verdrängen kann und damit die Tinnitusbelastung der Patienten deutlich reduziert hat.
Der störende Tinnitus ist häufig ein Ergebnis eines negativen Lernprozesses, in dessen Folge sich die Wahrnehmung des Tinnitus immer weiter in den Vordergrund drängt.
Die Tinnitus-Retraining-Therapie geht deshalb davon aus, dass man auch umgekehrt lernen kann, nämlich den Tinnitus weniger intensiv wahrzunehmen. Dies setzt eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Ärzten, Psychologen und Hörgeräteakustikern voraus.
Mit neueren Untersuchungstechniken wie der PET (Positronen-Emissions-Tomographie) ist es heute sogar möglich, Tinnitus-spezifische Aktivitäten in der Großhirnrinde nachzuweisen. Dies zeigt, dass es sich beim Tinnitus um eine nicht primär psychische Erkrankung handelt. Dies ist der Ansatzpunkt der Tinnitus-Retraining-Therapie. Die TRT bestreitet nicht, dass Sie Ihren Tinnitus hören. Es wird auch nicht bestritten, dass Tinnitus häufig eine konkrete Ursache hat bzw. hatte (z.B. ein Lärmtrauma), oft mit Schädigung von Haarzellen im Innenohr einhergehend. Darüber hinaus sind weitere Ursachen bekannt wie HWS-Syndrom, Kiefergelenksmyoarthropathie uvm.
Ziel der Tinnitus-Retraining-Therapie ist die Habituation, also die Gewöhnung an den Tinnitus und seine Beherrschung im Alltag.
Die Tinnitus-Retraining-Therapie ist eine Langzeittherapie und zielt auf eine langfristig angelegte Besserung des individuellen Zustandes ab. Daher ist die Tinnitus-Retraining-Therapie üblicherweise auf eine Dauer von 12 bis 24 Monaten ausgerichtet. Die Tinnitus-Retraining-Therapie besteht aus einem Vier-Säulen-Konzept: Counseling, psychologische Betreuung, Entspannungstechniken und Geräteversorgung.
